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Was ist die Agenda 21?

Quelle: AZV Chiemsee / 05.12.2003

Die Chiemseeagenda wurde im Februar 2001 durch den Abwasser- und Umweltverband Chiemsee ins Leben gerufen. Grundlage der Agenda 21 ist das Handlungsprogramm der Konferenz von Rio de Janeiro (1992), bei der sich die internationale Staatengemeinschaft auf das Leitbild einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Entwicklung verständigte. Diesem Leitbild liegt die Einsicht zugrunde, dass es wirtschaftlichen Wohlstand in sozialer Verantwortung nicht ohne den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen geben kann, wenn wir für die nachfolgenden Generationen nicht wichtige Chancen mindern wollen.

Wichtigster Aspekt für die Gemeinden ist die unmittelbare Beteiligung von Bürgern an der Entwicklung und Umsetzung gemeinde- oder verbandsrelevanter Entscheidungen. Durch die Unterstützung und den Aufbau ehrenamtlicher Bürgernetzwerke beschreitet die Gemeinde den Weg einer Wandlung vom umfassenden Service - Dienstleister zur aktiven Bürgerkommune. Die Chiemseeagenda bietet die Chance, dort, wo es sinnvoll und möglich ist, Verantwortung an den Bürger zurückzugeben und damit die Verwaltung mittelfristig zu entlasten. Den Ideen der Chiemseebewohner wird ein breiterer konstruktiver Raum als bisher gegeben - als notwendiges Gegengewicht zu herrschenden Trends soll damit auch die Verwurzelung der Bürger in ihrer Heimat auf lange Sicht gestärkt werden.
Warum eine chiemseeweite Agenda?

In verschiedenen Themenbereichen, ob Gewässerentwicklungsplan Chiemsee, Entwicklung des Radtourismus oder in verkehrlichen und auch wirtschaftlichen Fragen reicht der Arm einer Gemeinde nicht mehr weit genug. Am Chiemsee wird eine überörtliche Zusammenarbeit der Kommunen spätestens seit Bau des Ringkanals beispielhaft praktiziert. Dadurch war neben der räumlichen bereits eine Verwaltungsstruktur vorgegeben, die in den dafür erforderlichen Themenfeldern eine regionale Sichtweise verwirklichen kann. Diese Regionalität bietet die Gelegenheit, Synergieeffekte auch für die Einzelgemeinden hervorzubringen.

Mit der Chiemseeagenda folgen die Chiemseegemeinden dem Appell der Vereinten Nationen, „integrierte Konzepte für eine nachhaltige Entwicklung auf regionaler Ebene" einzuführen. Dies geschieht in Arbeitskreisen, zu denen jeder Bürger Zugang hat, in Vortragsreihen und der Umsetzung von Vorhaben auf gemeindlicher und auf Verbandsebene - neben dem bisher bereits geleisteten Engagement nehmen Bürger in der Agenda 21 ihre Mitverantwortung für die Entwicklung in der Gemeinde verstärkt wahr.

 

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