Rund um den Chiemsee mit der Chiemseeringlinie

Seebruck - Lambach / 07 / Wandertour: Ins Hochmoor "Burghamer Filzn"

Quelle: Chiemseeagenda und Chiemsee Verlag / 07.05.2008

Wanderung ins Hochmoor "Burghamer Filzn" (ca. 5 km)

Von der Haltestelle aus wandern wir ein kurzes Stück auf dem Chiemsee-Rundweg entlang der viel befahrenen Staatsstraße Richtung Seebruck, bis wir beim Wegweiser "Burgham" links abbiegen. Vorsicht beim Überqueren der Straße! Ein schnurgerader geschotterter Feldweg führt uns mitten hinein in sumpfiges Gelände, weshalb sich festes Schuhwerk empfiehlt. Mischwald, später Nadelwald, ein vielstimmiges Vogelkonzert und viele Schmetterlinge begleiten uns.

Am nächsten Wegweiser halten wir uns rechts nach Burgham. Wir spüren mit dem gesamten Körper, dass wir uns auf federndem Moorboden befinden. Die kleinen Wasserläufe sind braun gefärbt. Kurze Zeit später erreichen wir das noch intakt gebliebene Überbleibsel des einst viel größeren Burghamer Moors, dessen karge Landschaft wir vom Aussichtsturm sehr schön überblicken können.

Genau unter uns sehen wir nasse Flächen, in denen das Torfmoos wächst. Durch das Torfmoos entsteht aus verlandeten Seen ein Hochmoor, denn durch ständiges Wachsen und Absterben des Torfmooses wölbt sich im Laufe von Jahrtausenden die Oberfläche des Moors über den Grundwasserbereich empor und das Moor wird nur noch durch Regenwasser befeuchtet. Dadurch entsteht ein verhältnismäßig unfruchtbarer Boden, auf dem nur ganz speziell ausgestattete Pflanzen wachsen können: Zwergkiefern (bayrisch: Latschen), verschiedene Beerensträucher, wie Heidelbeere, Preiselbeere, Rauschbeere usw., Heidekrautarten, verschiedene Sauergräser wie Pfeifengras, Wollgras und Schnabelried. Die geringe Zahl an verschiedenen Pflanzen gibt der Hochmoorlandschaft ihr typisches eintöniges Aussehen. Nur, wenn das Heidekraut Ende Juli und Anfang August blüht bzw. wenn sich im Herbst das Pfeifengras golden färbt, kommt etwas Farbe in das Hochmoor (bayrisch: Filzn).

Da im Hochmoorboden keine Verrottung statt findet, bildet sich dort Torf, der früher in mühseliger Handarbeit gestochen wurde und als Brennmaterial diente. Menschliche Relikte, die im Hochmoor versinken, erhalten sich über Jahrtausende, wie gefundene Einbäume oder Moorleichen aus der Bronzezeit beweisen. Sehr schön sieht man von der Plattform aus, wie der Wald mit zunehmender Trockenheit immer mehr in das Moor vorrückt. Das Burghamer Filz ist wie die gesamte Chiemseelandschaft ein Geschenk der Eiszeit.

Nach der Besichtigung des Moors folgen wir dem Weg Richtung Burgham und biegen beim Wegweiser rechts ab, danach wieder links. In etwa 20 Minuten erreichen wir Burgham und können von einer kleinen Aussichtsbank noch vor dem kleinen Ort einen wunderbaren Blick auf den See und in die Berge genießen: Von links nach rechts sind die wichtigsten Gipfel Sonntagshorn (2000 m), Hochfelln (1650 m), Hochgern (1750 m), Achental mit Fellhorn, Hochplatte (1550 m), Kampenwand (1650 m), Priental mit Kaisergebirge im Hintergrund, Hochries (1550 m), Wendelstein (1850 m).

Für den Rückweg empfiehlt es sich so zu gehen wie auf dem Hinweg, da man sonst entlang der vielbefahrenen Staatsstraße wandern müßte, was kein Vergnügen ist. Zwischen Lambach und Gstadt befindet sich einer der schönsten Abschnitte des Chiemsee-Rundweges, weshalb es sich empfiehlt, erst in Gstadt (6 km) wieder in den Ringbus einzusteigen bzw. mit dem Schiff weiterzufahren.

Eine PDF-Datei, mit der Routenbeschreibung incl. Karte stellen wir Ihnen hier zum Herunterladen zur Verfügung:

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