Rund- & Radweg - Allgemein

Ohne Grund geht es vielerorts nicht (OVB 19.10.10)

Quelle: Chiemgauzeitung Dirk Breitfuß / 19.10.2010

Chiemsee - Damit die Umrundung des Bayerischen Meeres für Radler attraktiver wird, muss ein Puzzle aus 43 Teilen zusammengefügt werden. So viele Einzelmaßnahmen haben die sieben beteiligten Kommunen über den Abwasser- und Umweltverband (AZV) Chiemsee als Förderprojekte eingereicht. Bis 2014 haben sie Zeit, diese Baumaßnahmen zu verwirklichen. Das ist oft nicht leicht, denn um bauen zu können, brauchen die Kommunen Grundstücke. Eine Bestandsaufnahme im Uhrzeigersinn rund um den See ein Jahr nach dem Spatenstich.
Prien: Bisher wurde ein 150 Meter langer Uferwegabschnitt zwischen Polizeisteg und Fischhütte Reiter in Osternach verbreitert, damit Spaziergänger und Radler ihn weiter gemeinsam benutzen können. Der Ausbau eines Stichwegs zwischen Forellen- und Renkenweg scheitert bisher an Grundstücksverhandlungen. Für 2011 und 2012 sind weitere Teilmaßnahmen vorgesehen - vorbehaltlich der Haushaltsmittel und erfolgreicher Grundstücksverhandlungen. Unter anderem soll die Brücke über den Mühlbach nahe des Schöllkopfs erneuert und verbreitert werden.
Rimsting: Entstanden ist ein neuer Geh- und Radweg an der Staatsstraße von Aiterbach bis zur Gemeindegrenze Breitbrunn. Vor dem Erholungsheim der Landesbank in Aiterbach wurde der Geh- und Radweg verbreitert. Demnächst beginnen Abriss und verbreiterter Neubau der Brücke über die Prien an der Strandanlage in Westernach. Die nahe "Rialtobrücke" über den Zufluss zum Greamandl-Weiher soll 2011 erneuert werden - wenn es nach den Rimstingern geht mit finanzieller Beteiligung der Nachbargemeinde Prien.
Breitbrunn und Gstadt beteiligen sich nicht am Rundweg-Projekt unter dem Dach des AZV. Beide Gemeinden hatten vor Jahren schon in Eigenregie und Teilbereichen neue Radwege gebaut, um den Uferweg zu entlasten. Er ist in diesen Abschnitten seitdem für Fußgänger reserviert.
Seebruck: Die Gemeinde hat zusammen mit Gstadt heuer einen Radweg aus Richtung Eggstätt zum Chiemsee gebaut, um den überregionalen Radwanderweg "Via Julia" an den Uferweg anzubinden. Derzeit wird zwischen Lambach und Seebruck in Teilbereichen ein Fußweg gebaut, der noch heuer fertig werden soll. Im Katalog der Gemeinde stehen außerdem die Fortsetzung eines Geh- und Radwegs bei Lambach sowie als vermutlich letzte Maßnahme der Bau einer Unterführung unter der Staatsstraße auf Höhe Esbaum, mit der auch eine Anbindung an den archäologischen Rundweg erreicht werden soll. Ein Nadelöhr des Chiemsee-Rundwegs ist die Alzbrücke in Seebruck. Ein Neubau wird angestrebt, ist aber noch in weiter Ferne. Derzeit ermittelt das Straßenbauamt Traunstein laut Bürgermeister Konrad Glück Daten als Grundlage für die Planung.
Chieming: Bei den Arbeiten in der Stötthamer Straße wird derzeit die Unterwirtskurve bis zur Gallingerstraße saniert und die verkehrsreiche Kurve verbreitert. Im Frühjahr soll der Abschnitt bis zum Ortsausgang in Richtung Stöttham folgen. Geplant ist ein Radweg ab dem Gasthaus "Kupferschmiede" in Arlaching. Derzeit gibt es noch Probleme mit Grundstücksabtretungen. Gleiches gilt für die geplante Radweg-Unterführung bei Arlaching. Dort sind nach Gemeindeangaben die finanziellen Forderungen eines Grundeigentümers zu hoch für einen Kauf durch die Kommune.
Grabenstätt: Die Sanierung des Geh- und Radweges zwischen Hirschau und Hagenau bis zur Einfahrt zur Hirschauer Bucht läuft bereits. Als nächstes soll der Geh- und Radweg ostseitig entlang der Staatsstraße von Hirschau bis zur Gemeindegrenze Chieming verlängert und asphaltiert werden.
Im Bereich der Einmündung der Hirschauer Bucht sollen diese beiden Wege durch eine Unterführung unter der Staatsstraße verbunden werden. Wann der Tunnel gebaut wird, ist noch offen. Vorgesehen ist außerdem noch, die kurze und starke Steigung auf dem bestehenden Uferweg bei Hagenau (gegenüber des "Chiemseefischers") abzuflachen.
Übersee: Die Umsetzung von drei Einzelmaßnahmen hatte der Gemeinderat im Sommer für heuer beschlossen, weitere Vorschläge, wie eine Umfahrung des Westerbuchbergs, aus Kostengründen - zumindest vorerst - nicht. Langwierige Verhandlungen mit Grundeigentümern sorgten auch in Übersee für Verzögerungen. Sie sind jetzt erfolgreich abgeschlossen worden, sodass die drei Maßnahmen über den Winter ausgeschrieben und im Frühjahr umgesetzt werden können.
Der Waldweg südlich der Autobahn zwischen Tiroler Ache und dem Gasthaus "Waldesruh" wird mit einem Zaun gesichert, sodass kein Weidevieh mehr den Radweg kreuzen kann. Diese Gefahr hatte bisher viele Radwanderer davon abgehalten, diese Alternativroute zu befahren.
Ein Abschnitt mit starkem Gefälle am Westerbuchberg (in der Nähe von Gut Wessen) wird mit einem neuen Belag besser befahrbar. Bisher zwangen große Steine dort viele Radler zum Absteigen. Zudem soll in der Greimelstraße eine Engstelle beseitigt werden.
Bernau: Dort ist bisher noch nichts geschehen. Für eine Teilmaßnahme läuft laut Bürgermeister Klaus Daiber derzeit die abschließende Planung. Unterschiedliche Meinungen gibt es nach wie vor zur Umleitung von Radlern vom alten Uferweg (Siebertweg) am Bäuerlbach entlang an die Bahnlinie München-Salzburg. Die Landwirte, die dort ihre Felder haben, fürchten zu viel Verkehr auf dem asphaltierten Wirtschaftsweg parallel zu den Gleisen.

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