«Schlaubayer»: Mit Stick um den See 28.07.2009

Das Angebot für Urlauber und Tagesgäste am Chiemsee ist um eine Attraktion reicher geworden: Ab sofort steht Radlern und Wanderern an vier Ausleihstationen das neue mobile Navigationsgerät «Schlaubayer» zur Verfügung. Zwei Touren hat das Gerät derzeit zu bieten - die Umrundung des Chiemsees auf dem Uferweg sowie einen Rundgang auf Herren- und Fraueninsel. Weitere Touren sind in Planung.
Dem Geschäftsführer des Chiemsee Tourismus, Hermann Roth, war das Projekt ein wichtiges Anliegen: «Wir wollen Gäste nicht nur anlocken, sondern ihnen vor Ort auch etwas bieten. Wenn es uns gelingt, dass sich der Gast mit Natur, Kultur, Geschichte und Schicksal des Chiemsees auseinandersetzt, entsteht eine emotionale Bindung von nachhaltigem Wert. Das ist ebenso entscheidend für die Zukunft des Tourismus wie die Offenheit gegenüber modernen Kommunikationstechniken.»
Der «Schlaubayer», der seine Existenz einem Innovationskongress des Logistik-Kompetenz-Zentrums (LKZ) in Prien verdankt, ist eine Kombination aus sprechendem Reiseführer und Navigationsgerät. Zu 39 Plätzen und Sehenswürdigkeiten entlang des Uferwegs enthält er bündig formulierte Informationen - etwa die, dass in Übersee am 5. Mai 1845 die «Herzog Maximilian», das erste Dampfschiff des Münchner Kupferschmieds Feßler, in den See hinaus stampfte.
Gleichzeitig hält der «Schlaubayer» den Radler stets auf Kurs, warnt vor Querungen, weist auf besonders schöne Rastplätze hin und verfügt für alle Fälle auch über wichtige allgemeine Informationen wie etwa die Verfügbarkeit von öffentlichen Toiletten, Rufnummern von Reparaturstationen und sogar die Geo-Daten des jeweiligen Standorts.
Auf der Herren- und Fraueninsel meldet sich der «Schlaubayer» automatisch an allen Plätzen, zu denen er Informationen bereithält. Das handliche Gerät wird am Lenker des Fahrrads befestigt und gibt seine Informationen über Lautsprecher oder Kopfhörer an den Nutzer ab. Fußgänger können es auch an einem Band um den Hals tragen oder in der Tasche verstauen.
Die Nutzung ist einfach; wer ein Handy bedienen kann, kommt auch mit dem «Schlaubayern» zurecht, sind seine Macher überzeugt. Mit einem kleinen Stick, der in einer Halterung an der Rückseite des Geräts steckt, oder mit dem Finger navigiert man sich zuerst durch das Menü und anschließend rund um den Chiemsee und über die Inseln.
Über die «Zoom»-Funktion ist auch die Detailansicht der Karte auf dem Bildschirm möglich. Vor dem Start an den Entleihstationen Hatzhof (Bernau-Felden), Schifffahrt (Prien-Stock) oder den Tourist-Infos Bad Endorf und Seebruck, erhält der Gast gegen eine Gebühr von zehn oder acht Euro (Kurkarteninhaber) das Gerät, Bedienungsanleitung, Kopfhörer und die Fahrpläne von Ringbus und Schifffahrt; als Sicherheit notiert jede Ausleihstelle die Ausweisnummer des Kunden.
Der «Schlaubayer» ist eine Entwicklung der Firma Baumann BayernGIS in Bruckmühl. Nach einem Aufruf in unserer Zeitung gingen 128 Vorschläge für Namen ein - durchgesetzt hat sich die Überseerin Monika Hilz. Zukünftig soll der «Schlaubayer» auch die Routen etwa des Achentaler und Prientaler Radwegs enthalten, der Themenwege in Seebruck und Prien, Wanderungen durch die Eggstätt-Hemhofer Seenplatte sowie einen Ortsrundgang durch Prien. re