Rund- & Radweg - Allgemein

Startschuss für Rundweg 07./08.03.2009

Quelle: Chiemgauzeitung, Dirk Breitfuß / 09.03.2009

Um den Rundweg rechtlich auf sichere Beine zu stellen, war eine Satzungsänderung nötig. Und die wiederum kann nur erfolgen, wenn alle 20 Verbandsräte - neben den Bürgermeistern aller zehn AZV-Gemeindem je ein weiterer Vertreter pro Kommune - zustimmen. Das taten sie.
In der geänderten Fassung des Regelwerks ist unter anderem eine eigene Chiemseerundweg-Umlage festgeschrieben. Gegen eine solche Abgabe hatte sich zuvor aber der Gemeinderat von Gstadt ausgesprochen. Gstadt ist deshalb, wie zuvor bereits Breitbrunn (wir berichteten), aus dem Rundweg-Projekt ausgestiegen. Beide Bürgermeister, Johann Thalhauser aus Breitbrunn und Bernhard Hainz aus Gstadt, betonten aber unisono, dass ihre Kommunen die bisher entstandenen Planungskosten mittragen.
Breitbrunn und Gstadt haben künftig, ebenso wie die Inselgemeinde Chiemsee, die das Projekt nicht tangiert, beim AZV kein Stimmrecht mehr, wenn es um Rundwegangelegenheiten geht. Breitbrunn und Gstadt hatten aber in jüngerer Vergangenheit bereits auf eigene Faust in Teilbereichen neue Radwege angelegt, um getrennte Routen für Radler und Fußgänger anzubieten. Das ist auch das Hauptziel des jetzigen Vorhabens unter dem Dach des AZV.
In der Sitzung betonte Marlene Berger-Stöckl, die als AZV-Umweltbeauftragte das Gesamtprojekt koordiniert, noch einmal die Bedeutung der Maßnahme. Mit neuen Trassenführungen für Radler sollen Gefahrenstellen entschärft und Lücken im Wegenetz geschlossen werden, weil der heutige Rundweg «nicht mehr den gestiegenen touristischen Anforderungen an eine moderne Erholungs- und Radregion und dem stark gewachsenen Besucheraufkommen entsprechen», so Berger-Stöckl. Das Konzept solle auch den Bedürfnissen verschiedener Radfahrergruppen Rechnung tragen.
Sie appellierte an die Versammlung, es sei «an der Zeit, zu versuchen, das Erreichte nicht mehr zu zerreden, sondern umzusetzen». Die Chiemseegemeinden würden damit den Grundstein legen «für ein friedliches Miteinander auf dem Chiemseerundweg, für ein positives Marketing und für den Aufschwung in eine moderne Rad- und Erholungsregion».
Bis Mai soll die Entwurfsplanung stehen, für die Genehmigungsphase rechnet Berger-Stöckl mit weiteren drei Monaten. Die Regierung von Oberbayern, die das Rundwegprojekt mit einem Fördersatz bezuschussen will, der ihren Angaben zufolge «deutlich über dem Durchschnitt liegt», hat dafür eine eigene Projektgruppe eingesetzt. Bedingung für die Förderung ist, dass der AZV als Bauherr der Gesamtmaßnahme auftritt.
Bis auf Breitbrunn und Gstadt haben alle sieben Gemeinden, über deren Hoheitsgebiet der Rundweg verläuft, die Baulast dem Verband übertragen und die möglichen Trassenführungen in ihrem Bereich festgelegt als letzte auch Bernau. Der AZV versucht nun noch, den Weg für alle Wünsche aus den Kommunen zu bereiten, sofern dies noch nicht geschehen ist.
So soll zum Beispiel Mitte dieses Monats bei einem Ortstermin mit der Naturschutzbehörde geklärt werden, ob einer Verbreiterung des bestehenden Uferwegs in Prien möglich ist, teilte Berger-Stöckl in der jüngsten Sitzung mit. Diese Lösung war ein einstimmiger Wunsch der Bürgerwerkstatt in der Marktgemeinde. Die bisherige Ablehnung durch die Behörde sei «nicht mehr aktuell», sagte die AZV-Beauftragte.
Zum Gesamtkonzept gehören auch fünf neue Radwegabschnitte an Staatsstraßen, deren Bau aus einem zusätzlichen Topf des Innenmisteriums gefördert wird. Weil die Gelder nur heuer und im nächsten Jahr zur Verfügung stehen, sollen in diesem Jahr Berger-Stöckl zufolge der Abschnitt an der Landesbank in Rimsting-Aiterbach, ein Lückenschluss in Breitbrunn sowie ein Weg an der Straße bei Chieming-Arlaching verwirklicht werden. db