Fast 10000 Euro Energiekosten gespart

Rimsting (th) - Weniger heizen, wenn niemand im Haus ist, und das Licht ausschalten, wenn es hell genug ist - was selbstverständlich und einfach klingt, kann richtig Geld sparen, wenn es konsequent umgesetzt wird. Den Beweis hat das Priener Ludwig-Thoma-Gymnasium (LTG) in den letzten zwei Jahren erbracht. 9600 Euro Energiekosten hat die Schule in dieser Zeit eingespart. Die Hälfte davon hat der Rosenheimer Landrat Dr. Max Gimple jetzt der Schulleitung übergeben, so wie es das "Fifty-Fifty-Projekt" der Chiemseeagenda vorsieht, in dessen Rahmen die Sparaktion lief. Unter Federführung des stellvertretenden Schulleiters Gerold Schwarzer hatte das LTG der Verschwendung von Strom, Heizöl und Wasser im Mai 2002 den Kampf angesagt. In den einzelnen Klassen wurden Energiewächter benannt, die darauf achteten, dass das Licht ausgeschaltet wurde, wenn es draußen hell genug war, dass richtig gelüftet wurde, dass die Heizkörper zurückgedreht wurden, wenn es warm genug war. Merkblätter an den schwarzen Brettern zeigen den Gymnasiasten Möglichkeiten auf, wie sie dazu beitragen können, den Verbrauch zu senken. Ein Energiespartag lieferte zum Auftakt der Aktion zusätzliche Anregungen und Motivation. Helmut Schreitmüller von der Arbeitsgruppe Energie der Chiemseeagenda führte in mühevoller Kleinarbeit eine Bestandsaufnahme durch. Auf knapp 100 Seiten listete der Ingenieur im Unruhestand den Verbrauch akribisch auf und lieferte so die Grundlage für zahlreiche Einzelmaßnahmen. Vom Frühjahr 2003 an wurde für Klassen- und Lehrerzimmer vormittags kein Warmwasser mehr für die Waschbecken aufbereitet, die Nachteinstellung der Heizanlage für Wochenende und Ferien wurde neu jus-tiert und vieles mehr. Stromverbrauch um 23 Prozent gesenkt Die Sparmaßnahmen brachten in der Summe beachtliche Ergebnisse. Schon im ersten Jahr konnte der Stromverbrauch des Gymnasiums um 23 Prozent reduziert werden, im zweiten "Fifty-Fifty"-Jahr konnte das LTG den Verbrauch an Heizöl um 15 Prozent senken. Unterm Strich sparte die Schule 9600 Euro Energiekosten, "eine gigantische Summe, die früher sinnlos verpufft ist", wie Oberstudiendirektor Günther Madsack zusammenfasste. Die Bewusstseinsänderung bei Schülern und Lehrern sei genau so wertvoll. Priens Bürgermeister Christian Fichtl pflichtete ihm als stellvertretender Vorsitzender des Abwasser- und Umweltverbandes (AZV) Chiemsee bei. Unter dem Dach des AZV ist die Chiemseeagenda organisiert. "Das Ergebnis belegt, dass sich die Schule intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hat", zollte der Rosenheimer Landrat Dr. Max Gimple dem Resultat seine Anerkennung. Der Landkreis kommt als Sachaufwandsträger auch für die Energiekosten seiner Schulen auf. Gimple überreichte der Schulleitung jetzt in der neuen LTG-Mensa im Ludwig-Thoma-Haus einen Scheck über 4800 Euro, die Hälfte der Ersparnisse. Diese Prämie ist der Grundgedanke des "Fifty-Fifty-Projekts". Solarheizung für Turnhallenduschen Wie Schwarzer im Gespräch mit der Chiemgau-Zeitung ausführte, sollen mit dem Geld weitere Maßnahmen finanziert werden. So sei daran gedacht, die Duschen der Turnhalle künftig über eine Solaranlage mit Warmwasser zu versorgen.