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Eisvogel ist ein „fliegender Edelstein“ — OVB-Serie über Wasservögel auf dem Chiemsee

Quelle: Chiemgau-Zeitung/ovb-online, Dirk Alfermann / 02.09.2019

Der Chiemsee ist ein Paradies für Wasservögel. Aber wer kennt schon alle Arten und ihre Besonderheiten? Die Chiemgau-Zeitung stellt sie vor. Chiemsee-Gebietsbetreuer Dirk Alfermann bringt uns die Vögel näher, heute den Eisvogel.

Der Eisvogel (Alcedo atthis) zählt zweifelsohne aufgrund seines im Sonnenlicht in allen türkis-blauen Farbtönen schillernden Federkleides zu den besonderen Vogel-Schönheiten des Chiemsees. Nicht ohne Grund wird er auch als „fliegender Edelstein“ bezeichnet. Auch wenn er zu den selteneren Brutvögeln am Chiemsee zählt, so kann man ihn doch immer wieder, vor allem in der Hirschauer Bucht bei Grabenstätt, am Lachsgang bei Übersee-Feldwies oder im Bereich der Prienmündung bei Rimsting beobachten. Meist sitzt er im Uferbereich auf Ästen, die über die Wasseroberfläche ragen und die ihm als „Ansitzwarte“ dienen, also als Ausguck auf der Suche nach Beute.

Von dort stößt er dann senkrecht ins Wasser, um mit seinem langen, dolchartigen Schnabel kleine Fische zu fangen.

Die Brutplätze des Eisvogels liegen an Steilwänden, die sich an den Zuflüssen in den Chiemsee, also beispielsweise an der Prien im Eichental oder an der Tiroler Ache im nach ihr benannten Achental befinden. Männchen und Weibchen graben hier eine etwa einen Meter lange Brutröhre in die Erde, die am Ende zu einer geräumigen Brutkammer erweitert wird.

Die Nisthöhle muss dabei nicht unmittelbar an einem Gewässerufer liegen. Häufig werden die Brutröhren zum Beispiel auch gut versteckt in die Wurzelteller von umgefallenen Bäume gegraben, abseits der Gewässer.

Der Eisvogel brütet in der Regel zweimal im Jahr. Eine Besonderheit dabei sind die sogenannten Schachtelbruten. Während das Männchen noch mit dem Füttern der Jungen der ersten Brut beschäftigt ist, sitzt das Weibchen bereits auf dem zweiten, ebenfalls meist sechs bis sieben Eier großen Gelege.

Das recht hohe Vermehrungspotenzial ist überlebenswichtig für die Art, denn in strengen Wintern, wenn viele offene Gewässer zufrieren, kann es aufgrund der nicht mehr zu erjagenden Nahrung zu herben Verlusten mit über 90 Prozent des Bestandes kommen.

www.ovb-heimatzeitungen.de/chiemgau/2019/08/16/eisvogel-ist-ein-fliegender-edelstein.ovb

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