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Majestätisch gleitet der Höckerschwan über das Wasser — OVB-Serie über Wasservögel auf dem Chiemsee

Quelle: Chiemgau-Zeitung/ovb-online, Dirk Alfermann / 11.10.2019

Der Chiemsee ist ein Paradies für Wasservögel. Aber wer kennt schon alle Arten und ihre Besonderheiten? Die Chiemgau-Zeitung stellt sie vor. Chiemsee-Gebietsbetreuer Dirk Alfermann bringt uns die Vögel näher, heute den Höckerschwan. Majestätisch gleitet er über das Wasser, der Höckerschwan (Cygnus olor). Oft hat man den Eindruck, er schwebt regelrecht über den See. Diese Form der Fortbewegung, verbunden mit seinem großen Erscheinungsbild und dem schneeweißen Gefieder, hat die Menschheit schon vor Jahrhunderten beeindruckt. Nicht ohne Grund kommt der Höckerschwan in zahlreichen Märchen und Fabeln vor.

Er war beziehungsweise ist ein beliebter „Parkvogel“, der in Menschenobhut gehalten wurde und vereinzelt noch wird. Die Brutpopulationen in Mittel- und Westeuropa gehen nahezu vollständig auf ausgesetzte oder entkommene Vögel zurück. Höckerschwäne haben große Reviere von bis zu einem Quadratkilometer. Untersuchungen haben gezeigt, dass nur Brutpaare mit ausreichend großen Revieren genügend Pflanzennahrung – vor allem Wasserpflanzen, die sie mit ihrem langen Hals aus bis zu einem Meter Tiefe heraufholen – zusammenbekommen, um die Jungenaufzucht zu gewährleisten. Dies erklärt auch, warum die Anzahl der Reviere am Chiemsee mit zehn bis maximal 20 relativ gering ist. Im vergangenen Jahr wurden bei einer umfassenden Kartierung 19 Reviere festgestellt, in neun davon hatten die Schwäne Bruterfolg. Fünf bis acht weiß-grau gefärbte, faustgroße Eier bebrütet allein das Weibchen, ehe nach etwas mehr als einem Monat die graubraunen Jungvögel schlüpfen.

Im Spätsommer kann man große Ansammlungen von Schwänen beobachten. So wurden beispielsweise am 3. August 330 Individuen allein in der Hirschauer Bucht gezählt. Hierbei handelt es sich um Tiere aus der weiteren Umgebung, für die der Chiemsee große Bedeutung als Mausergewässer hat. In dieser Zeit sind die Vögel absolut flugunfähig und reagieren besonders sensibel auf Störungen. Umso wichtiger sind daher weiträumige Ruhezonen, wie etwa bei Seebruck oder im Bereich des Achendeltas.

www.ovb-heimatzeitungen.de/chiemgau/2019/09/03/majestaetisch-gleitet-der-hoeckerschwan-ueber-das-wasser.ovb

Höckerschwäne zählen neben den Großtrappen zu den größten flugfähigen Vögeln hierzulande. Um aus dem Wasser zu starten, benötigen sie zunächst eine lange Anlaufphase über der Wasseroberfläche, ehe ihre Flügel (Spannweite bis zu 2,4 Meter) langsam und zunächst etwas schwerfällig wirkend davontragen. Dabei sind die rhythmischen Flügelgeräusche weithin hörbar. Dieses Bild gelang einer Chiemsee-Naturfotografin bei Seebruck. Foto: Annette Schulten

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