Fotogeschichten

Neuntöter beim "Entstacheln" der Beute

Quelle: Johannes Almer / 22.05.2023

Die Sonnenstrahlen lockten an Christi Himmelfahrt viel auf die Fahrräder, so auch mich. Bei dem etwas unbeständigen Wetter bot sich die Kendlmühlfilzen an.

Dieses wunderschön wiedervernässte Gebiet glänzt vielleicht nicht mit der Artenvielfalt in der Hirschauer Bucht, aber es gelingen doch immer wieder tolle Beobachtungen.

So konnte ich den Schmetterling des Jahres 2020 entdecken. Einen wunderschönen Bläuling versteckt am Wegesrand. Dieser Bläuling ist aber grün schimmernd und daher als Brombeer-Zipfelfalter zu bestimmen. Obwohl seine namensgebende Nahrungspflanze weiterhin zahlreich im Wald vorhanden ist, gibt es doch Bestandseinbrüche dieses gut versteckten grünen Bläulings.

In den Filzen hört man neben Klappergrasmücken auch etliche Schwarzkehlchen und Wiesenpieper. Aufs Photo konnte ich jedoch dann den Baumpieper bannen. Die beiden Pieper sind immer schwer zu unterscheiden, doch unterscheidet sich der Singflug. Während der Wiesenpieper singend nach oben fliegt und herab gleitet, beginnt der Baumpieper erst an der höchsten Stelle mit dem Gesang.

Dieser insektenreiche Lebensraum bietet auch ein geeignetes Habitat für den Neuntöter. Diesen konnte ich das erste Mal beim "Entstacheln" beobachten. Der Neuntöter reibt dabei die Wespe über den Ast und drückt anschließend den Stachel hinaus. Solch unerwartete Beobachtungen in unserer heimischen Natur sind immer wieder ein Anreiz, etwas genauer hinzuschauen.

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