Fotogeschichten

Zur Brutzeit trägt die Lachmöwe Gesichtsmaske — OVB-Serie über Wasservögel auf dem Chiemsee

Quelle: Chiemgau-Zeitung/ovb-online, Dirk Alfermann / 07.09.2019

Der Chiemsee ist ein Paradies für Wasservögel. Aber wer kennt schon alle Arten und ihre Besonderheiten? Die Chiemgau-Zeitung stellt sie vor. Chiemsee-Gebietsbetreuer Dirk Alfermann bringt uns die Vögel näher, heute die Lachmöwe.

Die Lachmöwe (Chroicocephalus ridibundus) zählt zu den kleineren Möwenarten und ist in etwa so groß wie eine Ringeltaube. Auffallendes Merkmal dieser Möwe ist der schokoladenbraune Kopf mit den weiß umrandeten Augen. Diese „Gesichtsmaske“, die nur zur Brutzeit getragen wird, sieht aus wie eine Kapuze, die nicht ganz bis in den Nacken reicht. Jetzt im Sommer, mit dem sogenannten Schlichtkleid, ist der Kopf hell mit einem dunklen Ohrenfleck.

Ursprünglich lebten Lachmöwen vorwiegend an der Küste. Als Nahrungsopportunisten besiedeln sie heute auch zunehmend die verschiedensten Binnengewässer.

Am Chiemsee brütet die Lachmöwe immer wieder in kleineren und größeren Kolonien, die in den letzten Jahren vor allem bei Seebruck oder auch am Greamandlweiher zwischen Prien und Rimsting zu finden waren.

In diesem Jahr fand eine umfassende Erfassung sämtlicher brütender Lachmöwen am Chiemsee statt, bei der 169 Brutpaare gezählt wurden.

Aufgrund des im Frühsommer hohen Wasserstandes konnten vereinzelt auch Tiere in den überschwemmten, ufernahen Streuwiesen bei der Brut beobachtet werden.

Eine größere Brutkolonie erstreckte sich am Nordufer des Aiterbacher Winkels, aber auch auf schwimmenden, ursprünglich für Flussseeschwalben vorgesehenen Brutflößen wurden Lachmöwen beobachtet.

Außerhalb der Brutzeit, wenn auch Vögel von weiter her an den See kommen, können Lachmöwen in durchaus hohen Stückzahlen beobachtet werden. Gerade im Winter sind sie dann an den Bootsanlegestellen der Chiemseeschifffahrt, im Uferbereich von Seebruck und Chieming, oder auch am Autobahnrastplatz bei Bernau in Fahrtrichtung München zu beobachten, wo sie sich gern von rastenden Familien auf der Rückfahrt aus dem Urlaub füttern lassen.

Bei der letzten Wasservogelzählung am 13. April 2019 wurden 2169 Lachmöwen am Chiemsee gezählt.

Der Name der Lachmöwe ist auf die Rufe dieser Vögel zurückzuführen, die mitunter an ein menschliches Lachen erinnern.

Daher kommt auch der wissenschaftliche Artname „ridibundus“, zusammengesetzt aus den lateinischen Wörtern ridere = lachen und abundare = reichlich.

www.ovb-heimatzeitungen.de/chiemgau/2019/08/16/zur-brutzeit-traegt-die-lachmoewe-gesichtsmaske.ovb

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