Chieming

Chieminger Regionalmarkt

/ 17.01.2008
Mit dem Chieminger Regionalmarkt, der im Bereich des örtlichen Pfarrheimes stattfand, hat der Pfarrgemeinderat in Zusammenarbeit mit der Chiemsee-Agenda einen wahren Glücksgriff gemacht. Dieser Markt fand erstmals 2006 statt und war auch heuer wieder ein großer Erfolg. Nicht nur Besucher aus Chieming waren erschienen, sondern aus dem gesamten Traunsteiner Landkreis.
Im Mittelpunkt des Marktes standen die Erzeugnisse und Produkte der heimischen Landwirtschaft. Des Weiteren waren der Klimawandel, der Schutz der Umwelt und die erneuerbaren Energien aus der Region die Themen.
So erhielten die ersten 100 Besucher, die ohne Auto kamen, als Dank je einen „Chiemgauer" geschenkt. Der „Chiemgauer" stellt ein Zahlungsmittel für nachhaltiges Wirtschaften in der Region dar und die Euros wurden im Kurs 1:1 umgetauscht. Für jeden Umtausch kam dem katholischen Kindergarten in Chieming ein Betrag von drei Prozent zugute, hieß es. Viele Besucher nutzten diese Umtauschaktion und kauften beim Regionalmarkt damit ein. Wer Näheres über die Regionalwährung „Chiemgauer" wissen möchte, erhält dazu Informationen unter www.chiemgauer.info.
Schirmherr des 2. Chieminger Regionalmarktes war Pfarrer Mathias Häusl.
Bei der Eröffnung des Marktes überreichten ihm Vertreter des örtlichen Gartenbauvereins und Biobauern eine Erntekrone, die Pfarrer Häusl segnete. Bei der Übergabe der Krone wurde betont, dass sie aus biologischem Anbau angefertigt wurde.
Bürgermeister Benno Graf würdigte das arbeitsintensive Engagement des Pfarrgemeinderates unter Leitung der Ersten Vorsitzenden Sonja Kirchmaier. Er freute sich über die Anwesenheit von Staatssekretär Otmar Bernhard aus dem Umweltministerium und anerkannte die ehrenamtlichen Arbeitsleistungen der Vereine und Einrichtungen. Besonders erwähnte er die anwesenden Jugendlichen, die für diese Sache sich viel Zeit nahmen und bedankte sich bei Pfarrer Häusl für die Bereitstellung dieses Standortes.
Bürgermeister Konrad Glück aus Seebruck sprach als stellvertretender Verbandsvorsitzender des Abwasserzweckverbandes seine Hochachtung für die Durchführung dieses großen Regionalmarktes aus. Er erinnerte, dass dieser Markt einer besseren Umwelt dient, der auch kurze Wege für Verbraucher und Vermarkter aufzeige.
Sonja Kirchmaier informierte über den Verlauf der Veranstaltung, die das Bewusstsein der Menschen auf Produkte aus der Region hinweise und heimische erneuerbare Energien fördern soll. Sie stellte dazu zwei Einkaufskörbe mit Erzeugnissen vor. In dem einen Korb befanden sich Lebensmittel aus der Region, im anderen Produkte aus aller Welt, die 86 000 Flugkilometer bereits hinter sich gebracht hatten. „Müssen Lebensmittel aus weit entfernten Ländern sein", fragte sie und sagte weiter, Produkte der Region seien wesentlich gesünder und schmackhaft. Sie verdeutlichte den Besuchern, dass Waren aus Ländern der dritten Welt faire Preise für die Erzeuger haben sollen und stellte als ideales Beispiel den „Ein-Welt-Laden" im Chieminger Regionalmarkt heraus.
Die überwiegend heimischen Erzeuger aus Chieming und der näheren Umgebung verkauften Käse, Honig, Fisch, Obst, Nudeln, Eier, Brot und Kartoffeln. Der Slowfood-Stand vermittelte die Freude am Essen und der Gartenbauverein führte einen Pflanzentausch durch. Die Pfarrjugend stellte selbstgepressten Apfelsaft, verschiedene Milchkaffees und Popcorn her. Sie fertigten auch Buttons an. Die Landfrauen verkauften frisch gebackenen „Reiberdatschi", der katholische Frauenbund Schmalzgebäck und beim Pfarrgemeinderat gab es Wiener, Leberkäse, Kaffee und Kuchen.
Die Familie Jahncke aus Manholding backte mit Kinder und Jugendlichen Semmeln und die Familien Schneider aus Laimgrub war mit Zierkürbissen präsent.
Die Kinder vergnügten sich in der Strohballen-Landschaft, waren am Kleintierzoo und beim Basteln und Malen anzutreffen.
Mehrmals trat die Kindergruppe des örtlichen Trachtenvereins auf. Auftritte hatten auch der Gitarrenspielkreis und die Musikgruppe „Cafe Ole".
Stündlich fanden Vorträge im Untergeschoß des Pfarrheims überwiegend aus dem Bereich der Energie-Alternativen statt. Dazu informierten die örtlichen Banken über die Möglichkeiten von Regionaldarlehen.
Holzfachmann Bernhard Poller aus Erlstätt führte seinen Sägespalt-Automaten vor und Bürgermeister Graf referierte über die Wasserkraft, die nach seinen Worten in Chieming Zukunft habe. Auch sprach er über die Photovoltaikanlage, die sich auf dem Chieminger Schuldach befindet.
Medien-Meteorologe Kai Zorn sprach über die Klimaveränderung und ihre Folgen und Marlies Berger-Stöckl stellte die Chiemsee-Agenda mit Schwerpunkt Verkehr vor.

OH