Chieming

Reger Besuch beim Chieminger Regionalmarkt 081008

Quelle: Frau Sonja Kirchmaier / 09.10.2008
Das Wetter war alles andere als ein Traum, als am vergangenen Samstag der 3.Chieminger Regionalmarkt beim Pfarrheim stattfand. Dennoch kamen schon zur Eröffnung um 9.30 Uhr zahlreiche Besucher, um die Grußworte der Ehrengäste zu hören.
Herr Häusl, Schirmherr des Marktes und Hausherr des Pfarrheims, betonte, wie wichtig es in der Zeit der Bankenkrisen sei, dass ein Dorf Produkte zur Verfügung hat, mit denen es sich selbst versorgen kann. Auch die Tatsache, dass der Markt am Tag vor Erntedank stattfindet, zeigt die Verbundenheit zum Glauben. Wir danken Gott für die Vielfalt der Produkte, die er uns geschenkt hat. Ein besonderer Gast war in diesem Jahr der Umweltminister, Dr. Bernhard, der Schirmherr des bayernweiten Tages der Regionen ist. Er stellte die Wichtigkeit der Regionalmärkte heraus, die aufgrund der kurzen Wege vom Bauern bzw. Produzenten zum Verbraucher ein Beitrag zum Klimaschutz sind. Auch die Wertschöpfung der Region und der Erhalt vieler Arbeitsplätze seien wichtige Aspekte der regionalen Bewegung. Der stellvertretende Landrat, Herr Klausner, berichtete, dass auch der Landkreis den Klimaschutz als Ziel hat und versucht, den Energiebedarf möglichst durch regenerative Energien abzudecken. Bürgermeister Benno Graf erwähnte, dass auch die Gemeinde Chieming viel im Bereich alternative Energien leiste, z.B. werden die Wasserkraftwerke wieder in Betrieb genommen. Außerdem stellte er heraus, dass der Markt auch den Zusammenhalt und die Gemeinschaft im Ort aufzeige.
Als erster Programmpunkt des Tages fand die Übergabe des Energierads statt. Dieses wurde im Rahmen eines regionalen Energiesparprojekts hauptsächlich für die Schulen in den Landkreisen Traunstein und Rosenheim angeschafft. Durch eigene Muskelkraft wird die Energie erzeugt, die für die Beleuchtung, einen CD-Player und einen Wasserkocher benötigt wird. Die Schüler können energetische Grundfragen untersuchen und - das ist das Wichtigste dabei - neue Handlungskonzepte zum Energiesparen entwickeln.
Die Schirmherren und die Sponsoren, die die Anschaffung des Radls erst möglich machten, durften dieses gleich ausprobieren und die Energie für ihre eigene Musik erzeugen. So ertönten z.B. Lieder wie "Rettet die Welt", „Ja, mir san mim Radl da", „Was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann zusammen" oder „Solarenergie". Ausleihbar ist das Rad beim Abwasser- und Umweltverband in Prien, der sich dankenswerterweise für die Verwaltung und Wartung bereiterklärt hat. So übergab schließlich der Umweltminister gemeinsam mit Herrn Josef Mayer, dem Vorsitzenden des AZV, das Rad an Vertreter der Schulen.
Danach spielte im Pfarrsaal der Chieminger Gitarrenspielkreis von Herrn Danner, der mit seinen melodischen Klängen die Zuhörer faszinierte. Auch draußen konnten die Besucher beim Schlendern über den Markt der Musik von Annemarie Nieder mit ihrem Akkordeon und dem Drehkasten von Herrn Norbert Kober lauschen. Herr Kober, ein fahrender Mundwerker, erzählte anschließend Lügengeschichten aus Chieming (natürlich alle nur „erfunden"...) und über das Klima.
Auch bewegte er einige Chieminger dazu, zu zeigen, was musikalisch in ihnen steckt. Um 13.00 Uhr folgte der Auftritt der Kindergruppe des Trachtenvereins, die mit Tanz und Gesang ihr Publikum begeisterten. Beim Nachmittagskaffee im Pfarrsaal konnten die Besucher dann der Unterhaltungsmusik der Gruppe „Café Olé" lauschen.
Neben diesem reichhaltigen Programm war natürlich auch auf dem Markt selber viel zu sehen, zu erfahren, zu probieren oder zu basteln.
Staunenswert war die Vielzahl der regionalen, qualitativ hochwertigen Produkte, die aus Chieming und direkter Umgebung angeboten wurden. Gut besucht waren vor allem auch die Stände mit frisch gebackenen Kiachln des Frauenbundes oder mit Reibadatschi und Apfelkompott der Ortsbäuerinnen, (fast) alles aus regionalen Waren direkt vom Markt hergestellt. Beim Kinderprogramm konnten die Kleinen Brot backen, im Stroh toben, ein Bienenhotel und Holzfiguren basteln, Schlüsselanhänger beim Schlosser fertigen, ein Schwemmholzmobile herstellen, sich schminken lassen, Popcorn genießen, Tiere streicheln oder Zöpfe ins Haar flechten lassen.
An den Ständen der Verbraucherzentrale, der EG Wolkersdorf, Zivilcourage, dem Ballonunternehmen Schneider, dem Fotogeschäft Meller, dem WBV, der Firma Freitsmiedl, dem VdK, der Gemeinde, Landmaschinentechnik Zenz, der Chiemseeagenda und Forum Ökologie konnten sich die Besucher viele Informationen holen. Interessant waren auch Vorführungen der Zimmerei Kecht und der Spenglerei Wimmer.
Erwähnenswert ist noch, dass die Jugend das Geld, das sie an ihrem Stand eingenommen hat, einem regionalen Projekt, nämlich der Lebenshilfe, spendet. Auch der Frauenbund, der an diesem Tag ca. 450 Kiachl gebacken und verkauft hat, spendet das Geld, u.a. an die Pfarrjugend.
Wir danken allen Ausstellern, die trotz Regen und Kälte den Markt mit ihren Ständen bereichert und so viele Besucher angelockt haben.
Danke auch allen fleißigen Helfern, die bei der Organisation des Marktes, beim Auf- und Abbau, beim Verkauf im Pfarrsaal, in der Küche, an den Ständen usw. mit anpackten. Und natürlich sei auch den zahlreichen Besuchern gedankt, die sich von der Witterung nicht abhalten ließen und den Markt belebten.
Wir hoffen, dass bei allen Teilnehmern nicht nur die Finanzen gestimmt haben, sondern auch der Spaß und das Gemeinschaftsgefühl nicht zu kurz kamen. Eine Fotoseite mit Eindrücken vom Markt folgt in der nächsten Woche.
Übrigens sind zwei schwarze Kabel liegen geblieben, die im Pfarrbüro abgeholt werden können.

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