Chiemsee

Biomassewerk bleibt im Gespräch (OVB 04.01.05)

Quelle: Chiemgau-Zeitung / 04.01.2005
Fraueninsel (th) - Der Gemeinderat Chiemsee will das Projekt Biomasseheizwerk auf der Fraueninsel grundsätzlich weiter vorantreiben. Am Dienstag, 11. Januar, soll eine öffentliche Sondersitzung zu dieser Thematik abgehalten werden, gefolgt von einer Bürgerversammlung. Darauf verständigte sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.

Der Gemeinderat will das Projekt Biomasseheizwerk auf der Fraueninsel (wir berichteten) grundsätzlich weiter verfolgen. Als Standort will die Gemeinde versuchen, ein Grundstück des Freistaates Bayern nördlich des Abteiforums zu erwerben. Bürgermeister Georg Huber informierte in der jüngsten Sitzung über die dafür gültigen Förderrichtlinien des Staatsministeriums für Landwirtschaft und Fors-ten. Die Gemeinde werde versuchen, den Höchstfördersatz von einem Drittel - das Projekt ist auf 1,1 Millionen Euro geschätzt - zu bekommen, wobei allerdings als Voraussetzung die Beteiligung aller Haushalte in den Richtlinien genannt sei, äußerte Huber. Debattiert wurde auch darüber, wer als Betreiber in Frage kommen könnte: die Gemeinde, Privatpersonen oder die Möglichkeit einer genossenschaftsähnlichen Vereinigung.

Auf Grund der umfangreichen Thematik kam der Gemeinderat überein, am kommenden Dienstag eine Sondersitzung abzuhalten. Dabei soll die beiden Planer, Diplom-Ingenieur Stefan Schubert vom Ingenieurbüro Kess und Diplom-Bauingenieur Peter Klingenmeier, eingeladen werden und die aktuellen Daten präsentieren. Danach soll eine Bürgerversammlung folgen und den Insulanern im Detail vermittelt werden, welche Kosten bei dem Projekt auf sie zukommen.

Zurückgestellt wurde die Festlegung des Umfangs der weiteren Sanierung von Wegen auf der Fraueninsel und die Auftragsvergabe bis zur nächsten Sitzung. Keine Entscheidung wurde auch zur Leihanfrage des Diözesanmuseums für christliche Kunst der Erzbistum München und Freising getroffen. Dieses möchte für eine Ausstellung wertvolle Kopien aus der Torhalle, wie das bekannte Rupertuskreuz und den Tassilo-Kelch (Original steht in Kremsmünster) ausleihen. Es soll jedoch zuerst Kontakt mit der Prähistorischen Staatssammlung aufgenommen werden. Die Möglichkeit soll geprüft werden, ob es möglich sei, für den Zeitraum von Februar bis Oktober 2005 andere Exponate in der Torhalle auszustellen. Dass in dieser Zeit in der Torhalle der wichtigsten Exponate fehlen sollen, konnte sich der Gemeinderat nicht vorstellen.

Zweiter Bürgermeister Josef Neuer und Gemeinderat Stefan Baumann (FW) gaben das Ergebnis der örtlichen Prüfung der Jahresrechnung 2003 bekannt. Bei der Prüfung sämtlicher Unterlagen seien keine formalen Beanstandungen festgestellt worden, so die beiden Prüfer. Es gab jedoch einige Anmerkungen. So wurde der überhöhte Wartungspreis einer Firma für die Löschpumpen bemängelt. Ferner soll geklärt werden, weshalb im Wertstoffhof der Stromverbrauch übermäßig hoch sei. Außerdem erschien den Prüfern der Stundensatz für den Verleih der Gemeindefahrzeuge zu hoch.

Der Gemeinderat stellte die Jahresrechnung 2003 mit den Abschlusszahlen des Verwaltungshaushalts von 619190 Euro, des Vermögenshaushalts von 550984 Euro fest. Vom Verwaltungsetat können dem Vermögensteil 130904 Euro zugeführt werden und der allgemeinen Rücklage (Sollüberschuss 2003) 174205 Euro.