Chiemsee

Kloster steigt aus Projekt aus (OVB 11.05.05)

Quelle: Chiemgau-Zeitung / 11.05.2005
Fraueninsel (th) - Das Benediktinerinnen-Kloster will sich am Projekt Biomasseheizwerk auf der Fraueninsel nicht mehr beteiligen. Die Wirtschaftlichkeit sei nicht gegeben, so Gemeinderätin und Priorin-Administratorin Benedikta Frick in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Zweites wichtiges Thema war eine neue Konzeption für den geplanten zusätzlichen Anlegesteg für die Insulaner bei der Rennerhütte in Gstadt.

Gemeinderätin Frick (Klos-terliste) erklärte, dass ein von der Abtei in Auftrag gegebenes Gutachten zu dem Ergebnis gekommen sei, dass eine Wirtschaftlichkeit für ein Biomasseheizwerk für das Kloster nicht gegeben sei. Eine Mitwirkung auf der Grundlage des bestehenden Konzeptes sei daher nicht mehr möglich. Das Gremium nahm diese Aussage seitens des Klosters als potenzieller Hauptabnehmer ohne größere Diskussion zur Kenntnis.

Wie wiederholt berichtet, ist auch das Interesse der Haushalte auf der Insel an einem Anschluss nicht allzu groß. Der Gemeinderat möchte jetzt vor einer endgültigen Entscheidung für oder gegen ein Biomasse-Heizwerk die bestehende Anlage in Reit im Winkl besichtigen.

Neues Konzept für Steg

Eine völlig neue Konzeption ergibt sich jetzt nach den Aussagen von Bürgermeister Georg Huber für den geplanten zusätzlichen Anlegesteg bei der Rennerhütte in Gstadt. Wie wiederholt berichtet, wollte die Gemeinde Chiemsee den bestehenden Anlegesteg für Motorschiffe abbrechen und einen neuen, kleineren Steg als Anlegestelle für die Insulaner-Motorboote bauen.
Die Werft Grünäugl, in deren Besitz der bestehende Steg ist, will jedoch jetzt selbst einen neuen Landungssteg bauen und in ihrem Eigentum behalten. Er soll aber den Insulanern als zusätzlicher Anlegesteg dienen.

Das Gremium war mit dieser neuen Variante einverstanden und will diese unterstützen. Auch die Seenutzungsgebühren sollen von der Gemeinde übernommen werden. Ein Nutzungsvertrag mit der Firma Grünäugl soll noch abgeschlossen werden.
Der Rat billigte den Antrag des Staatlichen Hochbauamtes Rosenheim für Brandschutzeinrichtungen und die Optimierung der Rettungswege im Hotel "Zur Linde". Es soll eine Außentreppe im Wirtschaftshof des Hotelbetriebes gebaut werden.

Abgelehnt wurde eine Bewerbung für einen Verkaufsstand von Peter Eck aus Bruckmühl für Schmuck und andere Gegenstände vor dem Café "Gini".

Der am 31. Dezember dieses Jahres auslaufende Pachtvertrag mit Eduard Wierer aus Bernau für die gemeindlichen Grundstücke auf der Krautinsel wird von der Gemeinde fristgerecht gekündigt. Einer Verlängerung wurde nicht zugestimmt. Wierer hatte dort seit vielen Jahren sein Jungvieh im Sommer weiden lassen. Mit der neuen Lastenfähre können diese Tiere nicht mehr auf das kleine Eiland gebracht werden. Im vergangenen Jahr weideten statt dessen Schafe eines anderen Besitzers auf der Krautinsel.

Gemeinde muss 10000 Euro zahlen

Für die Reparatur der defekten Wasserleitung zwischen Gstadt und der Fraueninsel (wir berichteten) muss die Gemeinde tief in die Tasche greifen. Für die Voruntersuchung und Taucharbeiten allein genehmigte der Gemeinderat einen Rechnungsbetrag von über 10000 Euro.