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Klimawandel Tagung im LKZ

Quelle: Bericht von Frau Alexandra Dachs / 23.07.2007

Prien (daa) - Klimawandel und Kostenexplosion: Ist die rasante Veränderung des Klimas für die einen appellierendes Alarmsignal die Umstellung auf erneuerbare Energien voran zu treiben, sehen andere vor allem eine baldige Kostenexplosion aufgrund der Erschöpfung der fossilen Energieträger. Bei einer Fachtagung im Logistik-Kompetenz-Zentrum wurde nun im Rahmen der Arbeitsgruppe Klimaschutz ein regionales Forschungsvorhaben vorgestellt, dass zu diesem Themenkreis Vorschläge erarbeiten und ein Netzwerk aufbauen soll-.

Bei fast tropischen Temperaturen Draußen, einem gesteckt vollem Konferenzraum und dem passenden Thema „Klimawandel", zitierte der Vorsitzende des AZV, Florian Hofmann, eingangs aus den Tagebuchnotizen der Benediktinerin Magdalena Heimbucher. Als authentische Zeitzeugin schilderte die Ordensfrau die drastischen Wetterverhältnisse vor fast 350 Jahren und schlug dabei mit ihren akribischen Notizen ein meteorologisches Zeitfenster von annähernd 35 Jahren auf. Hofmann führte den Bericht als Beleg dafür, dass es zu laufenden Veränderungen des Wetters schon seit jeher gekommen sei, welche „Chance biete sich aber unter diesen Umständen für den Menschen?" Hofmann, als Vorsitzender der Abwasser- und Umwelt-Zweckverbandes, konzentrierte sich vor allem auf ein ruhiges Abwägen der Situation und plädierte dafür, unbedingt einen kühlen Kopf zu bewahren und nicht nur die Nachteile der Veränderung zu sehen.
Der Priener Bürgermeister Christian Fichtl brach eine Lanze für die erneuerbaren Energien und betonte, dass man mit der Ausarbeitung kommunaler Konzepte bereits im „Kleinen" durchaus beginnen kann. Fichtl wies auf den Unternehmer Josef Meltl hin, der bei dem Neubau seiner Firma auf Erdwärme gesetzt habe. „Wir haben zwölf Mal 160 Meter tief gebohrt", ging Meltl auf Nachfrage ins Detail. Laut Fichtl ging es darum, nicht nur „Dinge an zu denken, sondern auch zu handeln". Deutschland sei im internationalen Wettbewerb auch auf einen Wissensvorsprung im Bereich der erneuerbaren Energien und der damit verbundenen Techniken angewiesen.
Marlene Berger-Stöckl, die Umweltbeauftragte vom AZV, wies auf die im November stattfindende Konferenz zum Thema Klimawandel hin. Besorgnis erregend sei in ihren Augen besonders die zunehmende Häufigkeit von Extrem-Wetter-Situationen. Dr. Urich Wild (Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaus) von der Technischen Universität München erläuterte dann das geplante Fallstudie, bei der sich regionale Akteure der Region Chiemgau - Inn - Salzach - Berchtesgadener Land beteiligen sollen. Auch Wild plädierte dafür, den Klimawandel nicht nur als Bedrohung anzusehen. Es sei wichtig ein Netzwerk aufzubauen, „Macher" mit dem nötigen Wissen auszustatten und tragfähige Projekte zu unterstützen, fasst Wild zusammen. Er nannte den Landkreis Traunstein als Vorzeige-Objekt, da dieser sich zum Ziel gesetzt hat, seine Stromversorgung 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu beziehen. Energie, Verkehr, Wasser, Landwirtschaft, Tourismus und einige andere Bereiche seien Handlungsfelder, zu denen Arbeitsgruppen Vorschläge erarbeiten sollen. Wild war sich sicher, dass der Landwirt von morgen auch ein „Wasserwirt" sein muss, denn „genügend Wasser ist nicht Gott gegeben". In der anschließenden Diskussion kristallisierten sich zwei Themenschwerpunkte heraus: Wasser und Energie. „Wir haben mit dem Abwasser- und Umweltzweck Verband die idealen Voraussetzungen, dass wir zusammen arbeiten und im Gespräch bleiben Peter Kaspercyk. Auch Gerold Schwarzer verwies auf die gute Grundlage, da im AZV die zehn Bürgermeister zusammenarbeiten, als Vorbild nannte er auch das Öko-Modell Achental - Grassau - Übersee. Im Anschluss an die Sitzung erklärte Hofmann, dass sich die Sitzung aufgrund der Diskussionsbeiträge schon gelohnt habe. „Es gibt sehr viel Handlungsbedarf", so der AZV-Vorsitzende. Der Projektleiter Dr. Wild warb bei den Teilnehmern für eine aktive Mitarbeit am Projekt. Am 16. November soll dann eine Fachkonferenz stattfinden, die einzelnen Vorschläge bündeln und vorstellen soll, erklärte Berger-Stöckl.

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