Der Natur auf der Spur

Gut 40 000 Menschen sind ihnen schon durch Fauna und Flora gefolgt, haben sich begeistern lassen von der Schönheit des Chiemsees, der Einzigartigkeit des Achen-Deltas sowie der Artenvielfalt und haben vor allem Wissen, Verständnis und Begeisterung für die Natur mit nach Hause genommen. 13 Chiemsee-Naturführer bekamen es jetzt schriftlich, dass sie hervorragende Botschafter und Vermittler der heimischen Naturschätze sind.
Prien/Chiemsee - Im Rahmen eines Festakts, begleitet von viel Prominenz aus Politik, Tourismus und Behörden, erhielten 13 Chiemsee-Naturführer an Bord der "MS Irmingard" ihre Zertifizierungs-Urkunden. Dafür hatten sie eine anspruchsvolle Ausbildung an der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) absolviert (wir berichteten bereits kurz). "Sie transportieren einfach Begeisterung", so Regierungspräsident Christoph Hillenbrand.
Vorstand Heinz-Jürgen Pohl vom Verein der Natur- und Landschaftsführer Inn/Salzach freute sich über die prominente Rednerliste und interpretierte sie als Wertschätzung für die Naturführer. Die Grüße von Bayerns Umweltminister Dr. Markus Söder überbrachte Dieter Sedlmayer, Referatsleiter Landschaftspflege und Naturschutzförderung. "Sie haben 40000 Besucher an die Schönheit des Chiemsees und der Landschaft herangeführt." Durch die Vermittlung ihres breiten Wissens an die interessierten Besucher würden die Naturführer einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Landschaft beitragen und die Liebe zur Natur in den Herzen der Menschen verankern.
Hillenbrand würdigte ganz besonders die Persönlichkeiten der Naturführer und erinnerte an die Entstehungsgeschichte der Naturführungen als Idee im Abwasser- und Umweltzverband (AZV) Chiemsee. Federführend war seinerzeit Georg Hermannsdorfer, der zeitweise vom Wasserwirtschaftsamt Traunstein zum AZV abgestellt war, um unter anderem die Chiemseeagenda auf den Weg zu bringen. Hermannsdorfer gilt als "Erfinder" der meisten der mittlerweile 14 verschiedenen Erlebnistouren.
Josef Neiderhell, der Rosenheimer Landrat, gratulierte ebenfalls und attestierte den Naturführern: "Sie können das, denn auch bei schlechtestem Wetter können Menschen durch Sie etwas Tolles erleben." Florian Amann verwies in Vertretung des Traunsteiner Landrats Hermann Steinmaßl auf den "wichtigen Baustein für die Umweltbildung", den die Naturführer vermittelten, und auf deren Funktion als Botschafter der Heimat.
Der Vorsitzende des AZV, der Rimstinger Bürgermeister Josef Mayer, lobte den guten Ausbildungsstand, und Ludwig Feßler, Seniorchef der Chiemsee-Schifffahrt, freute sich besonders, dass die Urkunden auf einem seiner Schiffe überreicht wurden, denn das Unternehmen arbeitet seit Jahren mit den Naturführern zusammen. Es stellt unter anderem die Barkasse "Birgit" für die Fahrten zum Delta der Tiroler Ache zur Verfügung, mit denen 2002 alles begann.
Bevor Direktor Christoph Goppel und Pressesprecher Wolf Scholz von der ANL die Zertifizierungsurkunden überreichten, präsentierten die Naturführer kurzweilig und humorvoll Ausschnitte aus ihren Touren, quasi als Appetitanreger, und betrieben so beste Werbung in eigener Sache.
Hermannsdorfer wurde bei seinen Auszügen aus den "Chiemseer G'schichten" mehrfach von Carsten Voigt unterbrochen, wenn der aus dem Hintergrund mit seinem Fernrohr wieder einen seltenen heimischen Vogel "erspäht" hatte. Peter Nentwig ging im voll besetzten Unterdeck mit Käscher erfolgreich auf Libellenjagd.
Gisela zur Strassen ließ dem Seebrucker Hotelier Peter Stocker beim Zersägen eines Steins keine Chance, schneller zu sein, und Stefan Schooreels demonstrierte witzig Experimente der Delta-Fahrten. daa