Natur und Tourismus

Hornissennest im Aussichtsturm

Quelle: Chiemgau-Zeitung (OVB online) / 18.08.2011

Grabenstätt - Im Aussichtsturm Hagenau am Ostufer des Chiemsees hat sich ein Hornissenvolk angesiedelt, der Turm ist deshalb zurzeit gesperrt. Als Alternative empfiehlt Hannes Krauss, Gebietsbetreuer Chiemsee, den Turm in der Hirschauer Bucht. Die geschützten Tiere haben nach Krauss' Dafürhalten deshalb Zuflucht in der überdachten Aussichtsplattform gefunden, weil die natürlichen Nistmöglichkeiten in alten hohlen Bäumen immer seltener würden.

Im Rahmen einer sorgfältigen Abwägung haben sich Gemeinde, untere Naturschutzbehörde und der Gebietsbetreuer Chiemsee dafür entschieden, den Turm zu sperren, einmal um die Gefahr, gestochen zu werden, gering zu halten, zum anderen, um die streng geschützten Gäste vor Aufregung zu schützen. Aber selbst wenn man doch einmal gestochen werden sollte, hilft es zu wissen, dass die Giftwirkung einer Hornisse harmloser ist als ein Bienenstich.
Auch aus der Entfernung ist zu beobachten, wie emsig die Tiere ein- und ausfliegen, bedarf doch ein Hornissenvolk bis zu einem Pfund Insekten pro Tag, um seine Larven großzuziehen. Anhand dieser Zahl wird deutlich, dass die Hornisse eine wichtige Funktion als Regulator in einem Ökosystem spielt. Sie trägt dazu bei, Massenvermehrungen von Schädlingen zu verhindern und auch die lästige Wespe steht mit auf dem Speiseplan.
Alles in allem wird sich die Situation aber bald beruhigen, da das gesamte Hornissenvolk spätestens beim ersten Nachtfrost, also meist Ende September/Anfang Oktober, stirbt. Nur die Jungkönigin wird überleben und sich einen Platz zum Überwintern suchen. Gut zu wissen ist, dass Hornissen nie zweimal am gleichen Standort ihr Nest errichten. re

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