Natur und Tourismus

"Hütte am See" wird gebaut

Quelle: Chiemgau-Zeitung / 21.01.2005
Rimsting (th) - Für den Neubau einer «Hütte am See» für die Umweltpädagogik im Rahmen der Maßnahmen des Abwasser- und Umweltverbandes Chiemsee (AZV) liege inzwischen die Baugenehmigung des Landratsamtes vor, teilte Bürgermeister Florian Hoffmann in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit. Sie soll in diesem Jahr im östlichen Bereich der Rimstinger Strandanlage gebaut werden, rang sich der Gemeinderat mit vier Gegenstimmen zu einer Entscheidung durch.
Angeprangert wurde erneut das «völlig unverständliche Vorgehen der Behörden», die darauf bestanden hatten, dass die bereits bestehende Hütte am Uferweg nach Schafwaschen nicht dafür verwendet werden darf (wir berichteten). Diese Hütte am Uferweg müsse als Bedingung für den Nebau abgerissen werden, gab der Rathauschef aus dem Genehmigungsbescheid bekannt. Das Gremium war von Anfang an dafür gewesen, dass die im Eigentum der Gemeinde befindliche frühere Bootshütte bei Schafwaschen für diesen Zweck verwendet werden soll. Sie wäre ein optimaler Standort zur Naturbeobachtung, wurde wiederholt erklärt. Der Bürgermeister war aufgefordert worden, sich dafür einzusetzen. Hoffmann erklärte nun, dass trotz aller erdenklicher Bemühungen, bis hin zum Büro des Ministerpräsidenten, mehrerer Ortstermine und unzählicher Gespräche mit Fachbehörden ein Erhalt der bestehenden Hütte nicht zu erreichen gewesen sei.

Der Bürgermeister gab auch bekannt, dass die Fördermittel für die Baukosten bereits zugesagt worden seien. So würde der Bau mit Kosten von rund 50000 Euro vom AZV durchgeführt, die Hütte gehe anschließend in das Eigentum der Gemeinde über. Die Finanzierung sei mit 40 Prozent Fördermitteln, 20 Prozent AZV- und 40 Prozent Gemeindeanteil vorgesehen.

Abriss kostet rund 4300 Euro

Die Abbruchkosten für die bestehende Hütte von rund 4300 Euro müsse die Gemeinde zusätzlich tragen.

Dem Vorschlag des Gemeinderates, trotzdem noch den Petitionsausschuss des Landtages anzurufen, räumte der Bürgermeister keine Chance ein. Hoffmann wies auch den Vorwurf zurück, es handle sich um ein «Prestigeobjekt». «Es ist inzwischen nachgewiesen, dass diese umweltpädagogischen Maßnahmen des AZV äußerst wertvoll sind. Die Heranführung besonders der Jugend an die Natur bringt neben dem Lerneffekt auch ein neues Heimatgefühl», erklärte Hoffmann.

Das Gremium will jetzt zumindest erreichen, dass der Neubau der Hütte als Baustein der bereits genehmigten Strandbadsanierung angesehen wird. So wurde festgelegt, dass in der nächsten Sitzung diese Planung vorgelegt werden soll, um eventuell Einzelmaßnahmen daraus im Zusammenhang mit der Hütte am See vorzuziehen.

Hoffmann sagte dies zu und erwähnte zudem, dass bereits im Vorfeld beim Landratsamt ein Antrag zum Austausch der so genannten Rieselschüttung am Ufer beantragt worden sei, um für die Badenden einen besseren Zugang zum See zu erreichen.

Der Rat war mit vier Gegenstimmen (Johann Nußbaum, Dr. Fritz Hornschuch, beide UWG, Dr. Siegfried Weinzierl, SPD/FW, und Thomas Schuster, CSU, trotz großer Bedenken und «Bauchschmerzen» mehrheitlich dafür, den Neubau der Hütte am See heuer durchzuführen. Die Mittel sollen im Haushalt bereitgestellt werden.

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