Natur und Tourismus

Neues Fernrohr am Chiemseeufer

Quelle: Chiemgau-Zeitung (OVB online) / 21.01.2008

Chiemsee (gi). Im Aussichtsturm an der Hirschauer Bucht ist ein neues Fernrohr installiert worden, mit dem die Besucher vor allem die reiche Vogelwelt im Achendelta beobachten können.

Die Anschaffung des Spektivs, wie der Fachausdruck heißt, machte eine Spende über 1000 Euro des Clubs Soroptimist Traunstein mit ihrer Präsidentin Annamaria Cardaioli-Maier möglich.
Den Rest teilen sich die Gemeinde Grabenstätt, der Abwasser- und Umweltverband sowie der Landesbund für Vogelschutz. Bei der Übergabe des Geräts freute sich der Bürgermeister von Grabenstätt, Georg Schützinger, dass mit dem Fernrohr ein weiterer wichtiger Schritt zum "Lenken und Leiten" der Besucherströme in der Hirschauer Bucht getan worden sei. 30 Jahre lang habe die Gemeinde um den Aussichtsturm gekämpft, der nun noch einmal aufgewertet worden sei. Der Turm besteht seit Dezember 2005, wobei damals gleichzeitig der Fischersteg als Zugang zum See gesperrt wurde.
Auch die Umweltbeauftragte des Abwasser- und Umweltverbandes, Marlene Berger-Stöckl, betonte, wie außerordentlich wichtig es sei, die verschiedenen Zugänge zum Chiemsee in geordnete Bahnen zu leiten, damit durch den Naturtourismus die reiche Tierwelt im Achendelta nicht zu stark gestört wird.
Vogelexperte Dr. Michael Lohmann sagte, die Tiere störe weniger der Laerm oder die ungewohnten Geräusche der Menschen als vielmehr ihre Umrisse und Bewegungen, die aber durch den überdachten Turm in idealer Weise verdeckt werden. Den Aussichtsturm bezeichnete Lohmann als den wichtigsten Standort an der Ostseite des Chiemsees, von wo man im Achendelta, einer einmaligen Landschaft in Mitteleuropa, am besten die Vögel beobachten könne.