Natur und Tourismus

Spaß in 14 Meter Höhe

Quelle: Chiemgau-Zeitung / 19.06.2008

Spaß in 14 Meter Höhe
Der Marktgemeinde steht eine weitere Attraktion ins Haus: Ein Waldseilgarten, in dem sich Besucher in sechs unterschiedlichen Parcours zwischen vier und 14 Meter Höhe von Baum zu Baum bewegen, verbunden mit Spaß und Nervenkitzel.

Dies sieht das Kletterwald-Projekt vor, das der Eiselfinger Wolfgang Estermann am Dienstagabend dem Bau- und Umweltausschuss präsentierte und das das Gremium einstimmig absegnete.
Prien - Zweite Bürgermeisterin Renate Hof, die in Vertretung des verhinderten Ersten Bürgermeisters Jürgen Seifert erstmals eine Bauausschusssitzung leitete, befand nach der Präsentation des Projekts, das der 34-jährige Maschinenbauingenieur möglichst noch in diesem Sommer verwirklichen will: «Ich bin absolut dafür, zumal wir das nicht selber machen müssen.»
Nach Estermanns Vorstellungen sind auf dem rund 10000 Quadratmeter großen gemeindeeigenen Gelände gegenüber des Schraml-Bads, 200 Meter von den Parkplätzen der Chiemsee-Schifffahrt entfernt, sechs unterschiedlich schwierige Strecken mit rund 50 Übungen geplant, die Erwachsene in zwei bis drei Stunden bewältigen können. Je nach Kondition ist das Tempo selbst zu bestimmen, auch kann überholt werden. In einem Übungsparcours werden die Besucher eingewiesen, für Kinder ab vier Jahre sind ein spezieller Parcours sowie ein Natur-Spielplatz gedacht.
Die Natur nimmt, wie der Jungunternehmer versichert, keinen Schaden, da die Steige und Hindernisse per Klemmtechnik und mittels Schlingen an den Bäumen montiert werden. Estermann: «Ein natürliches Erlebnis benötigt einen gesunden Wald.» Umgekehrt biete ein «bewährtes System» mit zwei Karabinern, Helm und Gurt den Mutigen bestmögliche Sicherheit.
Zielgruppe Nummer eins sind Familien und einzelne Gäste, aber auch Schulklassen, Vereine sowie Firmengruppen, um den Teamgeist zu stärken. Auch würden therapeutische Ziele wie Angstabbau oder Stärkung der Selbstwahrnehmung verfolgt.
Hinzu kommt, wie Estermann unterstreicht, dass ein solches Angebot für Prien zusätzliche Kaufkraft und Arbeitsplätze (beispielsweise zwei bis sechs ausgebildete Trainer) schafft. Ferner würden weitere Urlauber angezogen, von denen dann auch das gastronomische Gewerbe profitiert.
Geöffnet werden soll die Anlage von April bis Oktober, wobei der Aufbau in etwa sechs Wochen zu bewerkstelligen sei, wie der Betreiber in spe der Chiemgau-Zeitung sagt.
Ungeachtet des so genannten gemeindlichen Einvernehmens hat das letzte Wort das Landratsamt Rosenheim als Genehmigungsbehörde. Dabei dürfte, wie es hieß, vor allem das geplante Häuschen, in dem Materialien wie Seile, Klettergurte und anderes gelagert werden sollen, den Ausschlag fürs Ja oder Nein geben. Die fünf mal sechs Meter große Hütte mit zusätzlicher Terrasse liegt nämlich im Landschaftsschutzgebiet. mt