Chiemgauer

Der "Chiemgauer", ein Vorzeigeprojekt

Quelle: Chiemgau-Zeitung / 26.10.2005

Prien (daa) - Zum Erfahrungsaustausch trafen sich Vertreter regionaler Verbände und Projektgruppen aus Franken, Vorarlberg und dem Chiemgau im Priener Logistik-Kompetenz-Zentrum (LKZ). Der ganztägige Workshop folgte einer Vortragsrunde am Vorabend im "Bayerischen Hof"

Vom Erfolg des Zusammenschlusses lokaler Akteure zu handlungsfähigen Kooperationen, die unter ressourcensparenden Zielvorgaben bürgernah und transparent zukunftsorientierte Projekte angingen, zeigten sich alle Teilnehmer überzeugt. Am Vorabend war schon das "Vorzeige"-Projekt der Waldorfschule Chiemgau, der "Chiemgauer", von Projektleiter Christian Gelleri vorstellt worden. Die regionale Komplementär-Währung hat sich mittlerweile zu einem dynamischen Währungskreislauf etabliert, wurde schon ausgezeichnet und gilt bei findigen Regionalmanagern als Paradebeispiel für regionales, nachhaltiges Wirtschaften (wir berichteten).

Großes Lob kam daher auch von Ute Vieting. Die Regionalmanagerin der Region Hesselberg (zwischen Dinkelsbühl, Wassertrüdingen, Herrieden und Leutershausen) führte in einem Dia-Vortrag aus, welche Maßnahmen dort bereits initiiert worden seien. "Wir haben eine regionale Entwicklungsgesellschaft gegründet, deren Vorstand aus den Bürgermeistern der Gemeinden besteht", erklärte sie die Struktur des 21 Gemeinden umfassenden Verbands. Neben der Zusammenlegung von gemeindlichen Einrichtungen wie Bauhöfen habe man aber auch ein regionales Leitbild entwickelt. Rims-tings Bürgermeister Florian Hofmann stellte der Runde im LKZ den Abwasserzweck- und Umweltverband (AZV) Chiemsee vor. Anhand der Ringkanalisation unterstrich er den Prozesscharakter, den die oft nicht leichte Zusammenarbeit habe. Marlene Berger-Stöckl, Agendabeauftragte beim AZV, formulierte die wichtigsten Ziele in den Agenda-Arbeitsgruppen und hob das Engagement der Bürger hervor, auf die der Erfolg angewiesen sei.

Wie wichtig es sei, dass die Bevölkerung mit ins Boot geholt werde, skizzierte ein Projektleiter aus der Bodensee-Region. An über 3000 Bürger sei man mit der Fragestellung herangetreten, wie man ihre Heimatregion lebens- und liebenswerter machen könne. "Wir hatten einen Rücklauf von 150 Personen, die jetzt wirklich mitmachen."

Die intensive Kommunikation zwischen den Projektpartnern hob auch Hoffmann als einen ganz wesentlichen erfreulichen Aspekt hervor. "Da reden Menschen miteinander und entwickeln etwas, Menschen, die sonst vielleicht nie miteinander gesprochen hätten."