Chiemgauer

Im Jahr 2010 neue "Mikrokredite" vergeben

Quelle: Chiemgauer Regionalwährung / 03.08.2012

Die Mitgliederzahl stieg im siebten Vereinsjahr von 2700 auf über 3000. Die Verbraucher tauschten im vergangenen Jahr knapp 1,5 Millionen Euro in "Chiemgauer" um, immerhin 13 Prozent mehr als im Jahr davor. Weil der "Chiemgauer" immer öfter weitergegeben und nicht so schnell zurückgetauscht werde, sei dabei ein Umsatz von fünf Millionen "Chiemgauern" bei den beteiligten Unternehmen entstanden, eine Steigerung um 28 Prozent im Jahresvergleich.
"Das wurde auch möglich, weil neue regionale Kontakte entstanden sind und die Unternehmen in längeren Lieferantenketten selbst mit ,Chiemgauern' bezahlen konnten; erläuterte die Vorstandschaft bei ihrer Jahresbilanz.
Beim Rücktausch von "Chiemgauern" in Euro fließen drei Prozent der Umsatzsumme an gemeinnützige Projekte. 2010 waren das knapp 44.000 Euro, die an Vereine und Initiativen ausgeschüttet werden konnten, 13 Prozent mehr als im Vorjahr.
Das "Chiemgauer"-Team um Erfinder und Vorstand Christian Gelleri hat darüber hinaus nach eigenen Angaben für das abgelaufene Jahr "einen ganz besonderen Erfolg" zu vermelden: Zum ersten Mal konnten 110 Kleinkredite mit einem Gesamtvolumen von einer halben Million Euro an Kleinunternehmer und Freiberufler in der Region vergeben werden. Zu diesem Zweck hatte sich der wirtschaftliche Träger des "Chiemgauers", die Sozialgenossenschaft "Regios", vom Deutschen Mikrofinanzinstitut eigens zertifizieren lassen.
"Regios" gehört damit zu 40 Mikrofinanzierern in Deutschland, die Kredite bis 20.000 Euro vermittelt. Unterstützt wird das Mikrokredit-Programm vom Bundesarbeitsministerium und vom Europäischen Sozialfonds. Die GLS-Bank ist mit der Kreditabwicklung beauftragt.
Die Besonderheit bei den "Regios"-Krediten: Wer sich den Kredit auf ein "Chiemgauer"- statt auf ein Euro-Konto auszahlen lässt und die Raten pünktlich leistet, dem werden die fälligen Zinsen erstattet.
Das beständige Wachstum schlägt sich auch in einem größeren Raumbedarf nieder. In Rosenheim fand die "Regios"-Genossenschaft im Existenzgründer- und Dienstleistungszentrum passende Geschäftsräume.
Außerdem wurde eine Vollzeitstelle geschaffen.
Für 2011 stehen die Zeichen weiterhin auf Wachstum, allerdings ein "Wachstum, das seine Grenzen in der Qualität und Solidität findet", betonte Gelleri. Dazu gehöre, den Service für die Mitgliedsunternehmen auszubauen sowie die Präsenz in der Region weiter zu verstärken.